Storfallliste

 

 

 

Ständig wechselnde dynamische Belastungen, im Brandfall nicht löschbar, kein TÜV. So sieht Windkrafttechnik aus. Kein Wunder, dass sich die Anlagen irgendwann ganz plötzlich selbst zerlegen. Die Bundesinitiative VERNUNFTKRAFT hat ein Störfallregister zusammengestellt. Dort können sowohl Störfälle gemeldet, als auch die Statistik heruntergeladen werden.

Welche Probleme daraus entstehen zeigt sich in einem Bericht des NDR. Der Abriss eines Windradflügels in Niedersachsen sorgte für eine Kontamination durch Glasfaserteile und krebserzeugende Carbonfasern in den Wiesen und Äckern. Für die Tiere der Landwirte besteht dadurch akute Lebensgefahr. Die Ernte ist gefährdet und muss vernichtet werden. Die Behörden stellen sich hilflos, obwohl die Problematik durch diverse Schriften und Verhaltensmaßnahmen z. B. der Bundeswehr und Einsatzleiterhandbücher bekannt sein sollte. Auch die ARD weist in 2014 mit einem Bericht über einen Busbrand auf die Gefahren hin. Und so wie das alte Jahr geedet hat, geht es im neuen Jahr 2023 weiter.

Der Verein Mensch Natur hat bereits 2019 in Baden-Württemberg den damaligen Umweltminister Untersteller mit einem offenen Brief auf dieses Thema aufmerksam gemacht. Reaktion: Beschwichtigende Floskeln. In unserem Archiv (nicht mobilgerätetauglich) kann der Beitrag angesehen werden.

Hier gehts zum NDR-Bericht:

NDR-screenshot

Dass dies kein Einzelfall ist zeigt ein weiterer Bericht des NDR zu abgerissenen Rotorflügeln in diesem Windpark Alfstedt bei Rotenburg in Niedersachsen. Der Windpark wurde inzwischen stillgelegt, wie "Agrar heute" in einem Beitrag vom 19. Oktober 2023 berichtet.

Weiteres-Windrad-abgebrochen

Auch der österreichische Sender "Servus TV" befasste sich in seinem Abendprogramm "Guten Abend Deutschland" mit dem Thema. Etwas ausführlicher werden die Konsequenzen für die Landwirte und der Umgang der Behörden mit dieser Gefahr aufgezeigt. Leider ist der Kurzbericht auf Servus TV nicht mehr abzurufen.

Hier der Screenshot:

Servus-TV

 

Aber nicht nur Havarien sind das Problem, sondern der normale Betrieb der Anlage hat Auswirkungen auf die Umwelt, durch die Erosion von Kunststoffteilen an den Flügeln infolge von Staubteilchen, Regen oder Hagel, aber auch durch aufschlagende Insekten oder Vögel.

Es ist der Fachwelt bekannt, dass dadurch Mikrobeschädigungen der Beschichtung auftreten, die sich in Folge der weiteren Einwirkungen, aber auch durch Luftverwirbelungen und Rotorschwingungen erweitern. Dadurch platzen Teile der Beschichtung ab und verteilen sich als Mikroplastik in der Umwelt. Manche Betreiber der Anlagen gehen dazu über, die Beschichtungen regelmäßig erneuern zu lassen, da durch die Beschädigung die Leistung der Anlage sinkt. Dies bedeutet das Abschleifen der alten Beschichtung und das Aufbringen der neuen. Dies geschieht in offener Landschaft und die Stäube verteilen sich in der Umgebung und können über die Nahrungskette auch auf dem Teller landen.

Die Mengen sind nicht unerheblich. Man schätzt, dass pro Windenergieanlage und Jahr zwischen 50 kg und 150 kg Mikroplastik erodieren. Dies führt zu einer signifikanten, kontinuierlich zunehmende Kontamination von Böden und Grundwasser und kann sogar die Existenz landwirtschaftlicher Betriebe gefährden. Kein Wunder, dass Greenpeace selbst in der Arktis noch Mikroplastik gefunden haben soll.

Mit einem Screenshot möchten wir auf einen Vortrag verweisen, von der Fa. Key Wind Energy GmbH zu den Windenergietage Potsdam am 11. November 2021, der sich mit dem Thema Erosion am WEA-Rotorblatt auseinandersetzt:

Erosion-am-Rotorblatt-Beispiele

Zwar wird immer wieder behauptet, der Reifenabrieb der Autos wäre schlimmer. Aber dieses Argument pervertiert die Sachlage genauso, wie die Aussage, viel mehr Vögel würden an Glasscheiben verenden oder von Katzen gefressen. Es stellt sich hier die Frage, müssen wir dann mit weiteren Eingriffen in die Natur noch mehr Probleme schaffen, als wir schon haben?

Der Naturschutzverband "Naturschutzinitiative" (NI) hat einen Aufruf an die Entscheider und Verantwortliche verfasst, sich wissenschaftlich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Dies wurde in einem offenen Brief zum Thema "Mikroplastik und Umweltgifte - Langfristige Gesundheitsschäden durch Windkraftanlagen?!" angemahnt. Dr. Holger Rittweger, Mitglied und wissenschaftlicher Beirat der NI fordert deshalb, es sollte "...nicht eine einzige weitere Genehmigung dieser Technologie in Wasserschutzzonen, Naturwäldern und ähnlich sensiblen Landschaftsbestandteilen geben!"

Der Baumaschinenspezialist Werner Haller und Anthony Lee, dem Organisator und Sprecher von "Landwirtschaft erLEEben", veranschaulichen in einem kleinen Videobeitrag auf dem Youtube-Kanal von Armin Kohler an einem Beispiel einer Quelle bei Wolfegg, Kreis Ravensburg, die Problematik durch Mikroplastik, die für die Quellwasserfassung des Ortes entsteht, wenn das Projekt eines nahe gelegenen Windindustriegebietes umgesetzt wird.