Klimakleber

Dürre, Orkane, Sintflut! Worte der Apokalypse und Motivation der „Klimakleber“, sich als Mahnung für immer und alle Zeit auf die Straße zu kleben. Doch hat die Wahnvorstellung vom Fiebertod der Erde in der Realität auch ihre Entsprechung?

Für einen Laien ist es nicht nachvollziehbar, ob die Behauptungen von IPCC oder dem Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung (PIK) stimmen, ob sich der Klimawandel immer mehr beschleunigt und der Temperaturanstieg nicht mehr beherrschbar sei, wie es Greta Thunberg oder Luisa Neubauer von Fridays-for-Future behaupten. Was früher eine Wetterkapriole war, wird heute als Beleg für den bedrohlichen Klimawandel dargestellt.

Alle Szenarien, die zu diesen alarmierenden Projektionen führen, beruhen jedoch auf abstrahierten, nicht validierbaren  Modellrechnungen. Physikalische Nachweise können für zukünftige Voraussagen nicht erbracht werden. Kleine Fehler in den mathematischen Zusammenhängen spreizen das Ergebnis ins Unendliche. Die Fehler summieren sich bei jedem Rechenschritt auf.

Wir vom Verein Mensch Natur wollen faktenorientiert analysieren und haben uns angeschaut, was die ursprünglichen Messdaten des Deutschen Wetterdienstes (DWD) über die angebliche „Erderwärmung“ aussagen.

Zu Bedenken hierbei ist, dass der DWD eine Bundesoberbehörde ist und dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr untersteht. Es ist zu vermuten, dass er in seinen Veröffentlichungen weisungsgebunden ist. Damit ist schwer vorstellbar, der DWD könnte verlautbaren, dass es keinen Zusammenhang zwischen der Temperaturentwicklung und CO2 gäbe.

Die Zusammenfassungen des DWD sind deshalb mit Vorsicht zu genießen, da die Datenquellen nicht klar sind. Wir beziehen uns bei unserer Analyse auf die originären Rohdaten aus dem hauptamtlichen Messnetz.

Wenn die CO2-Abhängigkeit der Lufttemperatur existiert, dann sollte sich dies an den Temperaturmesswerten zeigen. Das gelingt, wenn es eine Messreihe gibt, die eine lange Zeitreihe umfasst, an der man die Veränderungen gut beobachten kann. Wenn es eine Erhöhung der CO2-Konzentration gegeben hat, muss sich das auch in der Lufttemperatur widerspiegeln.

Die Werte für den CO2-Gehalt können vom Umweltbundesamt (UBA) abgefragt werden, sie reichen 50 Jahre zurück. Siehe auch unser Beitrag „Wie ist das mit dem CO2“ Die Temperaturwerte stammen vom Deutschen Wetterdienst DWD und können dort von der Internetseite heruntergeladen werden. Sowohl das UBA als auch der DWD listen die Messwerte stündlich auf.

Wenn sich die Erderwärmung so dramatisch gestaltet, dann müsste dies auf jedem Punkt der Erde an den Messdaten erkennbar sein. In unserem Beispiel betrachten wir einen Zeitraum von ca. 70 Jahren.

Wir gliedern unsere Betrachtung in den kältesten Monat im Jahresverlauf, den Februar, und in den wärmsten Monat, den August. Wir zeigen den Unterschied zwischen der kältesten Tagestemperatur, gegen 4:00 Uhr morgens und der wärmsten Tagestemperatur um 16:00 Uhr.

Gleichzeitig haben wir neben der gemittelten Temperatur für den entsprechenden Monat die Spanne zwischen der kälteste Min.- und die wärmste Max.-Temperatur aufgetragen. Dieses "Temperaturfenster" zeigt, wie stark die Temperatur im natürlichen Verlauf schwankt und damit auf Fauna und Flora wirkt. Erst in diesem Zusammenhang wird ersichtlich, in wie weit ein Temperaturanstieg von z.B. 0,5 °C eine Auswirkung auf die Biosphäre haben könnte, oder ob die Natur seit jeher problemlos damit umzugehen weiß.

Wir beziehen uns in unserem Beispiel auf die DWD-Messstation Stötten bei Geislingen an der Steige in Baden-Württemberg. Diese Station liegt abgelegen von einer Bebauung auf der Schwäbischen Alb. Damit ist eine gewisse Konsistenz in der unbeeinflussten Erhebung der Daten gewährleistet. Die Daten liegen seit 1948 vor. Jeder Punkt in der Linie stellt einen Messwert dar.

Februar 4 Uhr morgens:

DWD-Stotten-Febr-4-UhroT

 

Februar 16 Uhr:

DWD-Stotten-Febr-16-UhroT

Damit wird deutlich, welche enormen Sprünge es von Jahr zu Jahr gibt. Vollkommen natürlich und nicht vorhersagbar. Auch ist erkennbar, wie vollkommen irrelevant eine Temperaturveränderung von 0,5°C oder 1°C sein wird.

Dies gilt auch für die Temperaturwerte im August.

Nachfolgend zur Ergänzung die Jahresmittelwerte mit den jeweiligen Min.- und Maxwerten. An dieser Grafik wird sichtbar, dass sich die Mitteltemperatur über 70 Jahre nicht wesentlich verändert hat. Dies insbesondere, wenn man die Temperaturspanne zwischen der winterlichen Min-Temperatur und der sommerlichen Max.-Temperatur mit einbezieht.

Diese Auswertung könnte man an jeder X-beliebigen Stelle auf der Erde erstellen. Sie würde zeigen, dass die Temperaturschwankungen über die Jahreszeiten weit größer sind, als die Temperaturspanne eines mathematischen Mittelwerts, den wir zu erreichen vermeiden wollen. Sei es eine vermeintliche 1,5 ° oder 2 ° Grenze.

DWD-Stotten-Jahresmittelwerte

In den weiteren Darstellungen ist zusätzlich zu den gemittelten Temperaturwerten der CO2-Gehalt der Luft in Parts per Million (ppm) angegeben. Es zeigt sich, dass die Temperaturschwankungen vom Anstieg der CO2-Konzentration weder im Februar noch im August über 70 Jahre nahezu unbeeindruckt bleiben.

DWD-Stotten-Febr-4-Uhr--CO2

DWD-Stotten-Aug-4-Uhr--CO2

Die Jahresmittelwerte im nachfolgenden Schaubild zeigen ab 1963 einen vermeintlich leichten Anstieg, aber bei steigendem CO2-Gehalt auch Phasen der Abkühlung und der Stagnation. Hieraus auf eine Kausalität zur CO2-Konzentration zu schließen, wäre abenteuerlich. Klimaalarmismus oder Klimahysterie ist damit keinesfalls gerechtfertigt.

DWD-Stotten-Jahresmittelwerte--CO2

Wir haben mehr als 20 DWD-Stationen ausgewertet, die abseits von Städten und Gemeinden stehen. Feldberg im Schwarzwald, Zugspitze, Großer Arber im Bayerischen Wald, Brocken im Harz, Oberstdorf, Kleiner Feldberg im Taunus, sie alle zeigen den gleichen typischen Verlauf.

Selbstverständlich ist in den Städten und Ballungszentren durch die Industrialisierung und Zersiedelung eine „menschgemachte“ Temperaturerhöhung zu beobachten. Deshalb halten wir vom Verein Mensch Natur es für kontraproduktiv, mit noch mehr technischen Anlagen in die natürlichen Kältezonen der Wälder und Wiesen einzugreifen und für noch mehr Erwärmung zu sorgen. Wir haben hierzu in unseren Beiträgen „Klimaschutz kontraproduktiv“ und „Die Hinweise verdichten sich“ darauf hingewiesen.