DSC00028bearbKaum jemand wird bewusst sein, was alles an Aufwand getrieben werden muss, um eine Industrieanlage für Windstromgewinnung zu errichten. Nun entstehen technische Bauten nicht einfach so mühelos von selbst. Und schon gar nicht mitten im Wald.

Wir vom Verein Mensch Natur haben uns schon früh Gedanken gemacht, welchem Stress beim Bau von solchen Anlagen die Natur und auch die Anwohner einer solchen Baustelle ausgeliefert sind. Unter dem Link zur Bürgerinitiative Stauferland kann man den Beitrag zu Schallausbreitung, Infraschall und Lärm anschauen. Allerdings ist diese Homepage nicht mobilgerätetauglich. Dennoch empfiehlt sich ein Blick.

Auszug aus dem Beitrag:

Larmeintrag-bei-Baumanahmen

Nun hat ein Initiative zur Rettung des Altdorfer Waldes interessante Videos auf Youtube zusammengestellt, die den Umfang der Baumaßnahme erklären und deutlich machen, wieviel Material an Stahl, Beton und Kies in den Wald gebracht wird und was das an Transportkapazität bedeutet.

In die Schlagzeilen ist der Wald geraten, als 300 Naturschützer im Januar 2023 gegen Kiesabbau im Altdorfer Wald protestierten. Der SWR berichtete. Nun aber sollen in einem naturnahen, zusammenhängenden Waldgebiet 39 Industriegiganten hineingestellt werden. Der Protest der Naturschützer blieb aus. Engagierte Menschen aus der Bevölkerung wehren sich nun gegen den Ausverkauf ihres Waldes an die Windindustrie.

Nach deren Angaben werden für den Bau der 39 Anlagen allein für den Wegebau und die Fundamentierung eine enorme Transportkapazität benötigt:

Für die Fundamentierung:

1.500 m³ Beton Pro Anlage x39 =58.500 m³

Dies entspricht bei einer Ladung vom Betonmischer von 7,5 m³ einer Menge von 7.800 Fuhren zur Fundamentierung. Diese fahren wieder leer zurück. Dies bedeutet eine Belastung des Waldes mit 15.600 LKW-Fahrten allein fürs Fundament.

Video hier:

Hinzu kommen noch die Fahrten für Kies und Schotter zum Wegebau.

Mit einem LKW kommen je nach Größe 17 - 25 t ladefähige Kiestransporter zum Einsatz. Im Durchschnitt transportiert dann ein LKW 21 t Kies. Die Zuwege werden für Schwerlasttransport wie beim Autobahnbau verdichtet.

Bei einer Annahme von 700 m Wegebau pro Anlage und 1 Hektar Stellfläche werden ca. 500.000 t Kies bei einer normalen Straßenbaumaßnahme für die 39 Anlagen benötigt.

Somit müssen 23.800 Fahrten an Kies in den Wald gebracht werden, und wieder zurück. Dies bedeutet nochmals 47.600 Fahrten durch den Wald.

Video hier:

 

Der Lebensraum für die Tierwelt, aber auch für die Anwohner wird damit massiv gestört. Nur allein durch den Wegebau und die Fundamentierung fahren 63.200 LKWs durch die Wohngebiete in den Altdorfer Wald.

Heruntergebrochen auf eine Maschine sind das 1.620 Fahrten. Dies optimal gerechnet. Kommen dann noch Gründungsprobleme bei der Fundamentierung dazu, eine bergige oder längere Streckenführung der Zuwegung, dann schaut die Rechnung anders aus.

Hier von einem nachhaltigen und naturschonenden Ausbau unserer Energieversorgung zu sprechen ist für unseren Verein der blanke Hohn. Was diese Politik mit dem Ausbau der Windenergie anrichtet ist auch in unseren Beiträgen „Das gute und das böse Sterben“, „Landschaft als sinnliches Erlebnis“ und „Die Debatte ist beendet – mit Notstandsverordnungen regieren“ beschrieben.

Zu bedenken ist auch folgender Sachverhalt: Die Maschinen haben eine Lebensdauer von 16 - 20 Jahren. Wie stellt sich denn der Bedarf an Landschaft in 20, 40 oder 60 Jahren dar, wenn die Maschinen stillgelegt werden, und neue Maschinen errichtet werden müssen? Was geschieht mit den alten, verdichteten Flächen? Wo sollen dann die Standorte der neuen Maschinen stehen? Gibt es dann noch zusammenhängende Waldgebiete? Welche Auswirkungen hat die weitere Verdichtung der Flächen auf den Wasserhaushalt? Wann gehen uns die Standorte aus? Welche Landschaft hinterlassen wir unseren Kindern?

Diese Fragen haben die Ministerien und die Verwaltung zu beantworten und nach der Verfassung der Länder und des Grundgesetzes die Fürsorgepflicht für die Bürger zu gewährleisten.

Art 20a Grundgesetz:

Der Staat schützt auch in Verantwortung für die künftigen Generationen die natürlichen Lebensgrundlagen und die Tiere im Rahmen der verfassungsmäßigen Ordnung durch die Gesetzgebung und nach Maßgabe von Gesetz und Recht durch die vollziehende Gewalt und die Rechtsprechung.

Hierzu verweisen wir auch auf unser Intro zum Thema "Natur und Landschaft" und auf unseren Beitrag "Quo vadis Landschaft"

Was so ein Projekt an Stahl verschlingt, wird im folgenden Video noch skizziert.